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E - Learning : Definition & Gebrauchsanweisung !
Die Arbeitswelt wurde in den letzten Jahren durch die zahlreichen Reformen in der beruflichen Weiterbildung ganz schön durcheinandergewirbelt. Um das Weiterbildungsmanagement und die Begleitung der Mitarbeiter bei ihrer Kompetenzentwicklung zu erleichtern, entscheiden sich immer mehr Unternehmen und Weiterbildungsanbieter für das E-Learning. Aus gutem Grund, denn Fernschulungen macht Weiterbildungen einfacher zugänglich, nicht nur für die HR-Abteilung sondern auch für Mitarbeiter.
Aber was ist nun E-Learning? Was sind die Vorteile für die verschiedenen Akteure der Weiterbildung? Seine Nachteile? Wie kann ein effizienter Schulungskatalog entwickelt werden? Welche Tools sollten verwendet werden? Viele Fragen, die wir in diesem Artikel für Sie beantworten werden.
1. Definition von E-Learning
a) Geschichte und Wortursprung
E-Learning besteht aus dem Präfix "E" für "Internet" und "Learning" für "Lernen" und bedeutet Lernen mithilfe von Internet und seinen digitalen Geräten (Smartphone, PC, Tablet). Auch unter der Bezeichnung "Online-Schulung" oder "Digitales Lernen" taucht diese Lernmethode in den 1990er Jahren infolge der zahlreichen technischen und digitalen Entwicklungen auf, die zu diesem Zeitpunkt den Fernschulungen möglich machen. Das E-Learning fußt natürlich auf dem Eintreffen des Internets und den anfänglichen Austauschen von E-Mails. Denn die Nutzer verwenden diese prompten Nachrichten dazu, ihre Kenntnisse und ihr Wissen zu teilen. Wir erleben damals die Anfänge des Social Learning, das wenig später als eine unverzichtbare Lernmethode für den Erfolg der Lernenden angesehen wird. Von Beginn der 2000er Jahre bis heute entwickeln sich die technologischen Neuheiten unaufhörlich weiter und die E-Learning-Plattform hat sich rasch als die Lösung für Weiterbildung im Unternehmen durchgesetzt.
b) E-Learning : Guter oder schlechter Ruf ?
Seit seiner Einführung verbreitet sich das E-Learning immer weiter innerhalb von Organisationen aus, um das Management und die Verwaltung von Schulungen zu erleichtern, aber auch, um den Lernprozess für die Mitarbeiter zu erleichtern.
Online-Schulungen spalten allerdings auch heute noch. Während einige Unternehmen nur noch E-Learning verfolgen, sind andere noch zurückhaltend, diesen Schritt zu gehen. Und zwar aus gutem Grund, denn im beruflichen Bereich sind diesbezüglich zahlreiche Behauptungen im Umlauf. Wir haben versucht, diese Vorurteile aufzugreifen und der Ursachen dessen auf den Grund zu gehen. Zum Beispiel:
- „Es ist schwer, die Aufmerksamkeit der Lernenden auf einen E-Learning-Kurs zu lenken“: immerhin ist die Isoliertheit der Lernenden einer der Hauptgründe der Abbruchquote bei Online-Kursen. Doch auch hierfür gibt es Lösungen! Gerade für dieses große Problem wurden in den letzten Jahren zahlreiche Lernmethoden entwickelt. Nun, wo gute E-Learning-Module geschaffen wurden, die Formate abwechslungsreich sind und Konzepte wie Social Learning, Gamification oder auch Adaptives Lernen in den Bildungsgang integriert sind, gibt es keinen Grund mehr, dass Lernende ihre Schulung abbrechen.
- „E-Learning ist nur etwas für die jüngere Generation“: das ist schlichtweg falsch! Die LMS-Lösungen, die E-Learning-Kurse anbieten, sind heutzutage derart gestaltet, dass sie benutzerfreundlich, einfach aufgebaut und leicht zu bedienen sind. Auf diese Weise kann jeder Mitarbeiter unabhängig von seinen Erfahrungen mit der digitalen Welt sehr schnell die Nutzung einer LMS-Plattform erlernen und seine Weiterbildungsziele verfolgen.
c) Vor- und Nachteile von E-Learning
Wenn es Befürworter und Kritiker gibt, dann auch und vor allem, weil die Weiterbildung mit E-Learning Vorteile aber auch Nachteile hat.
Einige der zahlreichen Vorteile der Online-Fortbildungen:
- Zeitgewinn für die Mitarbeiter und Unternehmen. Tatsächlich muss der Mitarbeiter nirgends mehr hinfahren, manchmal hunderte Kilometer von seinem Zuhause weg, und er kann auf seinen Kurs zugreifen, wann und wo er das möchte.
- Rentabilität von E-Learning für Unternehmen. Da die Mitarbeiter nicht mehr wegfahren, spart das Unternehmen die potentiellen Kosten für Anfahrt und Unterkunft. Das Unternehmen muss allerdings einen gewissen Betrag für die Anschaffung einer LMS-Plattform ausgeben, sowie Zeit für die Gestaltung des E-Learning-Kurses einplanen. Langfristig gesehen können Unternehmen durch digitale Weiterbildungen aber ihre Schulungskosten reduzieren!
Wohl gemerkt, keine Lernmethode ist perfekt. Nun also einige Nachteile, auf die Sie beim E-Learning stoßen könnten:
- Mitarbeiter mit Skepsis gegenüber der Digitaltechnik,
- das Gefühl der Vereinsamung bei den Mitarbeitern,
- ein Schulungsinhalt, der nicht oder wenig an das Unternehmen angepasst ist.
2. Wozu E-Learning einrichten ?
Sie wissen nun schon, was E-Learning ist, welche seine Vor- und Nachteile sind, doch eine Frage bleibt womöglich noch offen: warum sollten Online-Schulungen in Ihrem Unternehmen eingerichtet werden?
a) Onlineschulungen ermöglichen eine schnelle Kompetenzentwicklung
Zunächst ermöglicht das E-Learning den Mitarbeitern eine Kompetenzentwicklung, was sicherlich das Allerwichtigste der beruflichen Weiterbildung ist. Die Online-Schulung bietet nämlich flexibles Lernen, das von den Mitarbeitern sehr geschätzt wird.
Diese lernen in ihrem eigenen Rhythmus, wann und wo sie möchten. Beim E-Learning wird die Autonomie größtmöglich gefördert, wodurch das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter gestärkt wird und sie das Gefühl haben, ihren Kompetenzerweiterung selbst in der Hand zu haben.
Lernmethoden wie Social Learning, Blended Learning oder auch Mobile Learning verstärken darüber hinaus ihre Motivation. Das Lernen ist also schnell und effizient zugleich.
b) E-Learning, um sich einfacher an unser Zeitalter anzupassen
Sind angesichts der aktuellen Krise in Zusammenhang mit dem Coronavirus die Kompetenzen der Mitarbeiter der Schlüssel zur Wiederbelebung der Unternehmen? Dieser Ansicht ist anscheinend jedenfalls die Regierung, wenn sie ihr Konjunkturprogramm präsentiert. Die Weiterbildung wird ins Zentrum des Wirtschaftsaufschwungs gestellt, da durch einen erleichterten Kompetenzzuwachs bei Mitarbeitern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessert werden soll.
Doch welche Kompetenzen müssen Mitarbeiter unbedingt besitzen, um die Krise gut zu überwinden? Viel zu lange wurden sie innerhalb von Unternehmen wenig (oder gar nicht) wahrgenommen, doch nun sind die Soft Skills auf dem Vormarsch.
Diese emotionalen und sozialen Kompetenzen, die mehr noch als die fachlichen Kompetenzen die Persönlichkeit eines jeden zeigen, sind zahlreich und immer gefragter:
- Führung eines Teams aus dem Homeoffice aus
- Anpassungsfähigkeit an jegliche Situationen
- Kommunikation zwischen Teams und Hierarchieebenen
- Stressmanagement
- und vieles mehr...
Allerdings müssen nicht nur Mitarbeiter ihre Kompetenzen weiterentwickeln oder stärken. Auch Kursleiter müssen sich an mehrfache digitale Entwicklungen anpassen.
- Marketing
- Pädagogik
- Data
3. Wie wird ein E-Learning-Tool effektiv integriert?
a) Die ersten Schritte bei der Gestaltung von E-Learning
Ein Unternehmen, das E-Learning in ihr Schulungstool integrieren möchte, hat zwei Möglichkeiten.
- Falls es bereits ein Schulungssystem für Präsenzkurse besitzt, kann es von dieser Grundlage ausgehen und seinen Präsenzkurs digitalisieren. Achtung, es reicht nicht, die jeweilige Power Point-Präsentation zu digitalisieren, da sonst die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter völlig verloren gehen kann. Der Kursleiter kann diese zwar nutzen, sollte sie jedoch an seine Bedürfnisse anpassen und mit anderen Lernformaten kombinieren.
- Falls es noch kein Schulungstool gibt, müssen der oder die Kursleiter einen Kurskatalog aufstellen. In diesem Katalog finden die Mitarbeiter das gesamte Weiterbildungsangebot.
b) Die Erstellung eines Schulungsmoduls
Eine Schulungsmaßnahme besteht aus Modulen im E-Learning oder als Präsenzkurs, die wiederum aus Etappen bestehen.
Ein gutes E-Learning-Weiterbildungsangebot zu erstellen, das Ihre Lernenden anspricht und sich dabei an Ihr Unternehmen anpasst, kann manchmal etwas kompliziert sein. Zum Glück gibt es bestimmte Methoden, die mehr oder weniger erfolgreich sind.
Unsere Methode für die Erstellung eines E-Learning-Schulungsangebots, das an Ihr Unternehmen angepasst ist empfiehlt:
- die Bedürfnisse der Mitarbeiter und des Unternehmens vor der Erstellung zu definieren, damit auf diese bestmöglich eingegangen werden kann,
- präzise und erreichbare Lernziele festzulegen,
- die geeignete LMS-Plattform und die richtigen Tools auszuwählen,
- die Lernformate abzuwechseln, um Ihren Mitarbeitern ein reichhaltiges Schulungserlebnis anzubieten,
- die Schulung testen zu lassen, bevor sie veröffentlicht wird
- die Leistungen zu analysieren und Rückmeldungen der Lernenden zu berücksichtigen.
Es ist äußerst wichtig, die Etappen für die Erstellung einer E-Learning-Schulung in der richtigen Reihenfolge und korrekt zu befolgen, um ein optimales Ergebnis zu erhalten!
c) Zu vermeidende Fehler
Vorsicht, auch wenn die Erstellung eines E-Learning-Kurses auf den ersten Blick kinderleicht erscheinen mag, erfordert diese Übung eine gewisse Beherrschung von Lerntools. Bestimmte Fehler bei der Erstellung der Lerninhalte können einfach vermieden werden, wenn man sie denn kennt. Hier ein paar davon:
- Fehler Nr. 1: den Inhalt der Schulung nicht beachten. Hier lautet die Devise, das Engagement. Unabhängig welches Thema Ihre Schulung hat, wenn sie langweilig ist, werden sich Ihre Lernenden niemals die Zeit nehmen, sie zu vollenden.
- Fehler Nr. 2: die Aufgaben und die Evaluierungen vergessen. Während Evaluierungen im Präsenzkurs eher einen schlechten Ruf haben, werden sie in einem E-Learning-Tool vielmehr geschätzt. Sie erfordern nämlich eine Interaktion zwischen der Plattform und dem Lernenden und erhöhen somit sein Engagement.
- Fehler Nr. 3: die Schulung nach der Veröffentlichung außer Acht lassen. Der Kursleiter muss im Gegenteil großen Wert auf die Rückmeldungen der Lernenden zu seinem Kurs legen und den Inhalt regelmäßig aktualisieren.
d) Zu verwendende Tools
Der Kursleiter muss darüber hinaus verschiedene Tools besitzen, die ihm bei der Erstellung seiner E-Learning-Module hilfreich sein können.
Zunächst müssen die Bedürfnisse des Unternehmens analysiert und verstanden werden, anschließend wird ein Budget für die Anschaffung dieser Tools bestimmt.
Erst dann können die Tools ausgewählt werden. Hier einige der auf dem Markt vorhandenen Kategorien:
- Büro-Tools wie Articulate 360 oder Ispring. Mit diesen Softwares, die auf dem PC installiert werden und die der Kursleiter direkt auf seinem Schreibtisch wiederfindet, können hochwertige Kursinhalte erstellt werden.
- mit den Web-Applikationen wie etwa Genially und Canva können visuelle und/oder interaktive Designs erstellt werden, die in die E-Learning-Module integriert werden.
- oder auch die PowerPoint-Add-Ins.
e) Kontinuierliche Betreuung : Der Schlüssel zum Erfolg Ihrer E-Learning-Schulung!
Eine E-Learning-Schulung zu planen ist die eine Sache, trotzdem muss sie die Lernenden auch interessieren. Wie bereits weiter oben in diesem Artikel angeführt, ist der bedeutendste Nachteil von E-Learning die Isoliertheit der Lernenden, was manchmal zu einer beträchtlichen Abbruchquote bei Online-Schulungen führt.
Die Lösung dieses großen Problems ist kein Geheimnis: die Motivation des Mitarbeiters ist entscheidend. Aber keine Panik, Kursleiter können diese Motivation durch die Begleitung anregen.
Also, wie können die Mitarbeiter während Ihres E-Learning-Kurses begleitet werden? Zunächst muss diese Begleitung regelmäßig und über die gesamte Dauer des Kurses erfolgen. Zudem muss der Kursleiter das Social Learning zwischen den Lernenden fördern. Schließlich kann die Anerkennung der Arbeit der Mitarbeiter und das Zuteilen einer je nach Profil personalisierten Begleitung ein echter Erfolgsfaktor sein!
f) Das Interaktive Lernen
Mit dem interaktiven Lernen oder dem Interactive Learning sollen Interaktionskonzepte innerhalb eines Lerntools integriert werden.
Man unterscheidet drei Arten von Interaktion:
- die Interaktion mit dem Lernmaterial: der Mitarbeiter wird angeregt, bei seinem Lernen tätig zu werden, mithilfe von praktischen Übungen, Quiz oder auch Simulationen
- die Peer-Interaktion: der Kursleiter fördert den Austausch und das Teilen von Informationen unter den Mitarbeitern, indem er Arbeitsgruppen zusammenstellt oder über Foren.
- das Teilen von Wissen: es wird angenommen, dass eine Information wirklich vom Gehirn aufgenommen worden ist, wenn man sie einem Gleichgestellten erklären kann. Die Mitarbeiter sollten sich daher untereinander austauschen und sich die Zeit nehmen, die E-Learning-Inhalte gemeinsam zu besprechen.