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E-Learning vs Digital Learning: Was ist der Unterschied?
E-Learning und Digital Learning: Das sind zwei Begriffe, die von Unternehmen gerne verwechselt werden. Doch diese Begriffe, die eng mit der Integration neuer Technologien in die berufliche Bildung verbunden sind, decken unterschiedliche Realitäten ab.
Es ist wichtig, zwischen die zwei Begrifflichkeiten unterscheiden zu können, wenn Sie Ihre Organisation in einen Prozess der Digitalisierung der Berufsbildung einbinden oder ganz einfach Ihre Mitarbeiter von den Möglichkeiten profitieren lassen wollen, die digitale Werkzeuge bieten. Rise Up verrät Ihnen die sechs Unterschiede zwischen E-Learning und Digital Learning!
Was ist E-Learning?
E-Learning bezieht sich auf Fernunterricht. Anders ausgedrückt handelt es sich um die Bereitstellung von Online-Lerninhalten, auf die die Mitarbeiter von einem Computer und eventuell einem Smartphone aus zugreifen können. Der Lernpfad ist ausschließlich digital.
Diese Lernmethode wird vor allem bei Inhalten verwendet, die keinen direkten Austausch zwischen dem Lernenden und dem Schulungsleiter beinhalten. Der Mitarbeiter sitzt hinter seinem Bildschirm und schaut sich z. B. Videos an und schließt den Unterricht mit einem Quiz ab, um sein Wissen zu verfestigen. Diese Art von Lernmodulen steht im Mittelpunkt des Lernangebots, das auf E-Learning-Plattformen verfügbar ist.
E-Learning ist eine der Komponenten des Digital Learning, und es ist an der Zeit, diese zu definieren!
Was ist digitales Lernen?
Wie das E-Learning ist auch das Digital Learning eine Lernmethode, die darauf abzielt, die Kompetenzen der Mitarbeiter zu verbessern. Der Ansatz ist jedoch umfassender und umfasst eine Vielzahl von Lernarten.
Digital Learning umfasst sowohl Fernunterricht als auch Präsenzunterricht, sofern dabei ein oder mehrere digitale Hilfsmittel eingesetzt werden (Computersimulationen, 3D-Anwendungen oder auch ganz einfach die gemeinsame Nutzung von Online-Dokumenten).
E-Learning vs. Digital Learning: die 6 Unterschiede
Spezifische Strategien für jedes der 2 Konzepte
Der erste Unterschied zwischen E-Learning und Digital Learning ist die Strategie: 100 % über eine Online-Lernplattform, "blended" bzw. hybrid für das zweite Konzept. Im letzteren Fall spricht man von Blended Learning, das viel flexibler und vielfältiger ist als eine Schulung, die nur über E-Learning-Module abläuft. Beim digitalen Lernen fördert die Vielfalt der eingesetzten Lernmethoden die Effektivität der Ausbildung. So werden zum Beispiel die Zusammenarbeit und das Üben von Situationen voll in den Kurs integriert, was die Motivation der Mitarbeiter steigert.
Während das E-Learning mit einem Quiz am Ende der Schulung endet, werden beim Digital Learning zusätzliche Lernressourcen integriert, die zu einer langfristigen Speicherung von Wissen und Know-how führen. So sind nach der Schulung regelmäßige Erinnerungen vorgesehen, um zu überprüfen, ob der Arbeitnehmer sein neues Wissen behalten und verinnerlicht hat.
Digitales Lernen: Mehr Interaktion!
Beim E-Learning absolviert der Mitarbeiter die Online-Kurse in seinem eigenen Tempo, in der Regel "allein" (auch wenn eine Online-Schulung manchmal in der Gruppe absolviert werden kann). Es gibt keine Möglichkeit, in den Kursverlauf einzugreifen, indem er dem Schulungsleiter Fragen stellt oder sich live mit anderen Schulungsteilnehmern austauscht, die im selben Modul eingebunden sind. Es handelt sich also um eine Lehrmethode, die als ziemlich unpersönlich und "kalt" empfunden werden kann, mit dem Risiko, dass der Lernende den Anschluss verliert.
Im Rahmen des digitalen Lernens verbinden virtuelle Klassenzimmer und Präsenzveranstaltungen den Lernenden sowohl mit dem Schulungsleiter als auch mit seinen Kursteilnehmern. Der Mensch wird wieder in den Mittelpunkt des Lernens gestellt. Neue Technologien wie Chats und kollaborative Whiteboards fördern diese Interaktion.
Digital Learning: Lernmethoden mit mehr Engagement!
Digital Learning fördert das Engagement der Lernenden und zwar auf verschiedene Weise:
- durch spielerischeres Lernen mit verkürzten Inhalten (Micro-Learning), wie Podcasts und kurzen Videos und durch die Integration von Serious Games in den Lernprozess
- durch Hinzufügen von Gamification, die den Arbeitnehmer während des gesamten Lernprozesses herausfordert, indem sie ihm ermöglicht, Abzeichen zu verdienen
- indem sie auf Social Learning setzen, dessen Ziel es ist, eine echte Lerngemeinschaft zu schaffen. Die Mitglieder, die durch ein gemeinsames Ziel vereint sind, motivieren sich gegenseitig und teilen Ressourcen, die für ihre Kompetenzerweiterung nützlich sind.
Digital Learning: Personalisierte Schulungen
Beim E-Learning absolvieren alle Teilnehmer einer bestimmten Fortbildung die gleichen Module, also den gleichen Lernfortschritt, ohne Unterscheidung von eventuellen spezifischen Bedürfnissen bestimmter Untergruppen von Teilnehmern und ohne Berücksichtigung der genauen beruflichen Pläne jedes Einzelnen.
Mit dem digitalen Lernen nähert sich die Weiterbildung wird das Lernen individualisiert: Sie passt sich dem Profil und den Erwartungen des Lernenden an. Dies wird als adaptives Lernen bezeichnet. Die verwendeten Technologien ermöglichen es, in Verbindung mit den gesammelten Daten (zu Beginn des Kurses bewertetes Niveau, in früheren Kursen erzielte Ergebnisse usw.), den Lernenden personalisierte Inhalte und die Lernmethoden anzubieten, die sich für sie als am effektivsten erwiesen haben.
E-Learning vs. Digital Learning: Unterschiedliche Lernweisen
Der Lernweg beim E-Learning ist linear und für jeden Mitarbeiter, der die gleiche Schulung absolviert, ähnlich. Außerdem werden die Sitzungen, wie bereits erwähnt, vollständig online auf einer E-Learning-Plattform absolviert.
Digital Learning ist mit einem vollständigeren und präziseren Schulungsplan verbunden, da es Präsenz- und Fernunterricht, aber auch eine Vielzahl von pädagogischen Modalitäten einbezieht. Außerdem handelt es sich um einen individualisierten Lernweg mit Inhalten "à la carte".
Digital Learning vs. E-Learning: Schulungsleiter aber mal anders
In einer E-Learning-Strategie ist der Schulungsleiter sowohl vor als auch nach der Weiterbildung tätig. Einerseits bereitet er die pädagogischen Inhalte vor, die er den Lernenden auf der E-Learning-Plattform zur Verfügung stellt. Er ist es auch, der über die Abfolge der Kurse entscheidet. Andererseits bewertet er die Mitarbeiter am Ende des Kurses. Während dieser Zeit tritt der "Ausbilder" eher in den Hintergrund, da jeder selbstständig lernt.
Beim digitalen Lernen ist ein Trainer nicht nur für die Erstellung relevanter Inhalte zuständig, sondern auch für die Betreuung der Lerngemeinschaft. Er steht im Zentrum des Austauschs, sei es während eines virtuellen Klassenzimmers oder einer Präsenzveranstaltung. Darüber hinaus überlässt er es dem Schulungsteilnehmer, die Inhalte und Lernmethoden auszuwählen, die ihm am besten entsprechen.